F-Secure Safe im Test: Wirklich sicher? (2024)

Ende der 1980er-Jahre begann in Helsinki F-Secure mit der Entwicklung von Viren-Scan-Engines. Mittlerweile ist das Unternehmen so erfolgreich, dass es 1.666 Mitarbeiter hat und an der Börse notiert ist. Doch kann sich die finnische Erfolgsgeschichte bis heute fortschreiben? Wie gut ist das aktuelle Antiviren-Programm im Vergleich zur Konkurrenz? Welche Extras kommen im Paket und erkennt die Software wirklich alle Gefahren aus dem Internet? COMPUTER BILD hat F-Secure Safe genau unter die Lupe genommen.

Seit den 1980er-Jahren ist die Konkurrenz im Antiviren-Bereich stetig gewachsen:

,

und

zählen zu den namhaften Mitbewerbern und selbst der in der Vergangenheit etwas maue

wird immer besser. Kann die jahrzehntelange Erfahrung der Finnen F-Secure auf's Treppchen hieven? Das bietet F-Secure Safe:

Im

(Ausgabe 6/2020) zeigte sich bei der Virenabwehr von F-Secure ein gemischtes Bild: Im Langzeittest wurde geprüft, ob sich Trojaner, Viren oder Spyware auf den Computer geschlichen haben. Von F-Secure Safe wurden im Schnitt nur 99,89 Prozent der Bedrohungen erkannt und eliminiert. Das ist zwar ein sehr hoher Wert, doch bedenken Sie, dass bereits ein Schädling Ihren PC unwiderruflich lahmlegen kann. Beim Surfen im Internet ist das Programm jedoch sehr verlässlich und erkannte in 99,73 Prozent der Fälle infizierte Webseiten und sperrte sie bevor Schlimmeres passierte. Gleichzeitig gab es jedoch überdurchschnittlich viele Fehlalarme bei eigentlich sicheren Seiten. Es ist nicht zu empfehlen F-Secure Safe ohne Internetverbindung zu nutzen: Die Erkennungsrate von Schädlingen und Viren sinkt drastisch auf 93,64 Prozent. Die Konkurrenz ist dort meist wesentlich besser aufgestellt!

Da Antiviren-Programme ständig im Hintergrund aktiv sind, geht das natürlich auf die Rechenpower – Arbeitsspeicher und Prozessor werden belastet. Jedoch fällt die Verlangsamung bei verschiedenen Sicherheits-Suiten auch unterschiedlich aus. F-Secure schlägt sich gut, einzig Dateien zu kopieren und herunterzuladen nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch.

Die Nutzerfreundlichkeit wird bei F-Secure nicht großgeschrieben: Unpraktische Handhabung und unlogische Menüführung können vor allem auf Einsteiger abschreckend wirken. Zwar sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und Lizenzvereinbarung zufriedenstellend, doch die Qualität der Warnmeldungen lässt zu wünschen übrig. Auf ganzer Linie versagt Safe jedoch bei der Schutzausstattung, die das Paket bietet. Weder eine eigene Firewall noch VPN sind an Bord. Selbst Standards wie Email-Werbefilter, Schwachstellenscan oder eine Anti-Diebstahl-Funktion sind im Programm nicht zu finden. Im Vergleichstest landet F-Secure mit dieser (fehlenden) Leistung auf dem letzten Platz!

F-Secure bietet einen Schutz für bis zu 25 Geräte an, jedoch würde der in der 12-Monats-Version bereits 279,90 Euro kosten. Wer lediglich ein Gerät sichern will, wird bei einem Jahr Vertragslaufzeit mit 49,90 Euro zur Kasse gebeten. Bei zwei Jahren verringern sich die Kosten auf 79,90 Euro. Jedoch gibt es momentan (Juli 2020) ein Spar-Angebot, welches die Kosten um 40 Prozent reduziert. Neben Windows-PCs lassen sich mit Safe auch Macs und Android-Smartphones gegen Schädlinge aus dem Internet sichern. Jedoch müssen Sie beim Kauf darauf achten, den Haken bei der automatischen Vertragsverlängerung zu deaktivieren.

F-Secure bietet mit Safe im Vergleich zur getesteten Konkurrenz ein unterdurchschnittliches Produkt an. Keine optimale Bekämpfung von Viren, Ransomware und Trojaner gehen eine unheilvolle Symbiose mit zu wenig Schutzausstattung ein. Zwar wird das Arbeiten am PC mit aktiviertem F-Secure Safe nicht merklich verlangsamt, doch auch in der Handhabung zeigen sich Mängel. Zwar gibt es F-Secure momentan zum verhältnismäßig kleinen Preis, doch wer wahren Schutz sucht, sollte zu einem der Mitbewerber greifen. Note 2,9 (befriedigend).