Staunton Schachfiguren in großer Auswahl (2024)

Staunton Schachfiguren und ihrer Besonderheiten

Die Staunton Schachfiguren sind ein ikonisches Schachfiguren-Design, das im Jahr 1849 eingeführt wurde und seitdem für seine Eleganz und Funktionalität geschätzt wird. Sie wurden von Nathaniel Cook entworfen und von John Jaques, einem bedeutenden britischen Spielehersteller, produziert. Der Name "Staunton" stammt vom englischen Schachmeister Howard Staunton, der das Design befürwortete und maßgeblich zu seiner Popularisierung beitrug.

Staunton Schachfiguren zeichnen sich durch ihre klar erkennbaren, standardisierten Formen und Proportionen aus, die das Spiel vereinfachen und die Lesbarkeit des Schachbretts verbessern. Jede Figur hat ein spezifisches Design, das ihren Wert und ihre Bewegung auf dem Brett symbolisiert:

  1. König: Die höchste Figur im Spiel, gekennzeichnet durch eine Krone und ein Kreuz.
  2. Dame: Die zweitmächtigste Figur, ähnlich dem König, aber kleiner und mit einer kleineren Krone.
  3. Turm: Eine kantige Figur, die an eine Burg oder einen Turm erinnert und die Stärke und Beständigkeit symbolisiert.
  4. Läufer: Eine schlanke Figur mit einer geschnitzten Bischofsmütze, die seine diagonalen Bewegungen auf dem Schachbrett widerspiegelt.
  5. Springer: Eine einzigartige Figur, die ein Pferd darstellt und die einzige Figur ist, die über andere Figuren springen kann.
  6. Bauer: Die kleinste und einfachste Figur, die eine große Anzahl von Bauern auf dem Schachbrett repräsentiert.

Eine der Besonderheiten der Staunton Schachfiguren ist ihr Design, das sowohl funktionell als auch ästhetisch ansprechend ist. Die Figuren sind gut ausbalanciert und schwer genug, um ein angenehmes Spielgefühl zu bieten, während ihre einheitlichen Proportionen und klaren Linien den Spielern helfen, das Schachbrett leichter zu lesen und sich auf ihre Strategien zu konzentrieren.

Die Staunton Schachfiguren sind nicht nur für ihre Schönheit und Einfachheit bekannt, sondern auch dafür, dass sie der offizielle Standard für Schachturniere auf der ganzen Welt sind. Ihr universelles Design und ihre Anerkennung durch die FIDE (Fédération Internationale des Échecs) machen sie zur bevorzugten Wahl für Schachspieler aller Niveaus, von Anfängern bis zu Profis.

Von der Entwicklung der Schachfiguren

Das Schachspiel, wie wir es heute kennen, findet seinen Ursprung in Europa im Mittelalter. In der arabischen Welt war es schon Jahrhunderte vorher bekannt und beliebt. Die Figurensätze variierten demzufolge durch die Epochen. Aus Elefanten wurden Läufer und aus Festungswägen Türme.

Je nach Fertigkeiten der Handwerker und regionalen Vorlieben bestanden die Figuren aus Abbildungen von Tieren, Sagengestalten oder simplen Gebrauchsformen. Gegen Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelten sich in europäischen Großstädten langsam aber stetig verschiedene Schachszenen. In Cafés trafen sich meist Mitglieder der bürgerlichen und großbürgerlichen Schichten, um Schachpartien gegeneinander auszutragen. Es taten sich erste Meister und Meisterschaften hervor. Jedoch war die Variabilität der Spielfiguren zu dieser Zeit sehr gewöhnungsbedürftig. Feudale Schachspiele, die eine naturgemäße Darstellung der höfischen Ordnung zum Thema hatten, standen neben Figuren, welche die begriffliche Bedeutung abbildeten. Einen einheitlichen Standard, der sofort die einzelne Figur ohne Umschweife und für jeden Spieler einfach erkennen ließ, gab es nicht.

Im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten bestand nun auch die Möglichkeit, in so genannter Massenproduktion Schachfiguren herzustellen. So bildeten sich verschiedene Standards heraus, da insgesamt der wachsende Markt an Schachfiguren nicht mehr von wenigen Schnitzern bedient werden konnte.

Die Entstehung der Staunton Schachfiguren

Schließlich, im Jahre 1839, begann sich der englische Spielwarenhersteller John Jaques sen. in London Gedanken über einen Schachfigurensatz zu machen, welcher möglichst einfach und preiswert herzustellen sein sollte. Er orientierte sich hierbei an einem Modell, das sein Schwager Nathaniel Cooke erdacht hatte und modifizierte dessen Ideen. Der Figurensatz wurde am 1. März 1849 als „Ornamental Design for a set of Chess-Men" von Nathaniel Cooke als Patent angemeldet.

London war zu dieser Zeit eines der bedeutendsten Zentren des Schachspieles in Europa. Die stärksten Meister verkehrten hier und maßen ihre Kräfte in Schachcafés wie dem „Divan“ oder dem „Slaughter´s Coffee House“. Cooke war Herausgeber der „Illustrated London News“, einer Zeitung, für die der damals beste und populärste Schachspieler Groß-Britanniens, Howard Staunton, regelmäßig eine Schachkolumne beisteuerte.

Niemand geringeres als eben dieses Schachgenie, welches sich zu dieser Zeit als der unbestrittene Schachweltmeister wähnte, konnte der eifrige Cooke als Namenspatron für die neuen Figuren gewinnen. Ein weiterer Coup diesbezüglich war der Umstand, dass im Jahre 1851 anlässlich der Weltausstellung in London das bis dato größte Schachturnier der Geschichte stattfinden sollte. Staunton selbst investierte seine ganze Kraft und Bekanntheit, um dieses prestigeträchtige Turnier auf die Beine zu stellen. Konsequenterweise wurden „seine“ neuen Figuren bei dieser Gelegenheit einer breiten Schachöffentlichkeit vorgestellt.

Merkmale der Staunton Schachfiguren

Doch was unterscheidet die Stauntonfiguren von anderen Figurensätzen und weshalb wurden sie so erfolgreich, dass sie bis zum heutigen Tage die gängie Ausführung sind?
Zuerst einmal ist die Stauntonform bei Schachfiguren klassisch zeitlos; ihre Symbolkraft spiegelt sie durch schlichte Praktikabilität wider. Keine unnötigen Schnörkel, die lediglich zu einer Fragilität der Figuren führen und das haptische Element nicht der Grifffestigkeit unterordnen, sorgen für eine klare Symbolik, die Spieler aus den verschiedensten Kulturkreisen schnell verstehen können. Eine Stauntonfigur kann demgemäß auch mal vom Tisch fallen, ohne gleich kaputt zu gehen und sie liegt gut in der Hand. Sie ist durch ihren breiten Sockel und dem tiefen Schwerpunkt sehr standfest.

Das zeichnen Staunton Schachfiguren aus

  • Klare Symbolik mit hohem Widererkennungswert
  • Staunton Figuren liegen gut in der Hand
  • Breiter Sockel mit tiefem Schwerpunkt
  • Besonders standfest

Herstellung von Staunton Schachfiguren

Die ersten Figuren wurden – bis auf Springer und die stilisierte Malteserkrone des Königs – aus einem Stück gefertigt. Doch trotz ihres für die damalige Zeit modernen Ansatzes folgen sie den Maximen, die der Schachmeister Damiano im Jahre 1562 bereits für Schachfiguren postuliert hatte. Der König wäre demnach die höchste Figur, die Dame die nächsthöhere. Der Läufer sollte eine scharfe Spitze haben, welche – ähnlich einer Bischofsmitra – in der Mitte gespalten ist. Der Springer müsste eine schräg abgeschnittene Spitze bekommen und die Bauern sollten die kleinsten und unscheinbarsten Figuren darstellen. Die Klarheit der Stauntonfiguren erklärte auch ihren Wiedererkennungswert, denn die Schachfiguren, die in Büchern oder Zeitungen gedruckt wurden, ähnelten der Stauntonform ungemein, so dass langsam aber unaufhaltsam der Siegeszug der Stauntonform begann und bis zum heutigen Tage anhält.

Staunton Schachfiguren in großer Auswahl (2024)

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